Klänge aus der Natur

Klänge aus der Natur

Akustische Ökologie und das Spiel mit elementaren Musikinstrumenten

von Hannes Heyne

256 Seiten
Format: 15,8 X 24,0
Broschur mit Klappen
ISBN: 978-3-927369-46-7

Das Hören ist der eigentliche soziale Sinn. Der Musiker Hannes Heyne spricht daher von „akustischer Ökologie“, wenn er seine Arbeit mit traditionellen Musikinstrumenten aus aller Welt und selbstgebauten Instrumenten aus allen nur denkbaren Naturmaterialien, wie Steinen, Hölzern oder Schneckenhäusern, beschreibt. Miteinander Musik zu erfinden, die der Natur nahe ist, beschreibt er als heilsame Erfahrung. Sie hebt das Vorurteil auf, jemand sei „unmusikalisch“, denn jedem Menschen ist es möglich, eigene Rhythmen wie Atem, Puls und Gehen zu entdecken und Instrumente wie Steine, Hölzer oder Metallplatten zu spielen, die kaum vorbelastet sind von „Können oder Nichtkönnen“. Die Erfahrung des gemeinsamen Improvisierens verbindet mit anderen Menschen und weckt ungeahnte Potenziale. Hannes Heyne zeigt auf der Basis seiner langjährigen Erfahrung in der interkulturellen Jugendarbeit, wie Therapeuten und Pädagogen, aber auch interessierte Eltern mit ihren Kindern die Schätze von Klängen naturverbundener Musikinstrumente heben können. Mit einfachen Bau- und Spielanleitungen und vielen Beispielen für musikalische Improvisationsspiele.

Klänge aus der Natur
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Rezensionen

von Prof. Dr. Gisa Jaehnichen Comparative Musicology - Audiovisual Media Music Department Faculty of Human Ecology Universiti Putra Malaysia UPM Serdang, Selangor MALAYSIA am 07.06.2010

Hannes Heyne versucht mit seinem aufwändig und anspruchsvoll editierten Buch „Klänge aus der Natur – Akustische Ökologie und das Spiel mit elementaren Musikinstrumenten“, der Bibliothek der heilenden Künste ein weiteres reichhaltiges Erfahrungskompendium hinzuzufügen.
Ausgehend von einer engagierten Bestandsaufnahme widmet er sich einer systematischen Darstellung musikinstrumentaler Wahrnehmung und kreativen Potenzen, die sich aus klangerzieherischer Sicht daraus ergeben können. In seinem vierten und umfangreichsten Kapitel „Hören und Spielen konkret“ möchte er ein Grundlage schaffen, die es therapeutisch und selbst-therapeutisch interessierten Erziehern ermöglicht, eine rationale und mentale Balance bei ihrer Arbeit mit Klangwelten zu finden.
Hannes Heyne kann dabei mit interessanten Detailkenntnissen aus vielen verschiedenen Musikkulturen aufwarten und seine Leserschaft gewiss erfolgreich begeistern. Die Stärke seiner Ausführungen liegt zweifellos in der Verbindung von Sachkenntnissen mit seinem persönlichen Eintreten für die Sache der ausgleichenden Klangerziehung. Besonders seine praktischen Hilfestellungen zur Durchführung von Seminaren und Workshops – sein eigentliches Metier – und zur Argumentation in Kreisen konservativer Musikerziehung sind sicher noch immer eine Bereicherung des neuerdings rasch wachsenden Bestandes an musiktherapeutischer und klangerzieherischer Literatur.
Aus wissenschaftlicher Sicht bleiben allerdings noch viele Fragen offen, etwa die extreme Verankerung im mitteleuropäischen Musikdenken und der aufgeklärten spätbürgerlichen Pädagogik, obgleich die Auswahl von Musikinstrumenten aus fernen Kulturen Gegenteiliges assoziieren soll. Besonders zu schaffen macht dabei die teilweise sehr subjektiv geladene und unhistorische Verquickung von Systematiken des Materials und sozialpsychologischen Zuschreibungen. Zusammenhänge zwischen biologischer und sozialer Natur musikalischer Kreativität erscheinen so herausgelöst aus ihren ursächlichen Bedingungen von Raum und Zeit. Zugleich werden Geschichten von Musikinstrumenten fremder Kulturen als urtümlicher und naturverbundener erzählt, als gäbe es das Problem klanglicher Überfremdung, Nivellierung von individuellen Differenzen und musikalischer Wahrnehmungsarmut nur in der uns bekannten, technisch hochgezüchteten Zivilisation. Damit verortet er die Thematik „Klänge aus der Natur“ in einem Geschichts- und Gesellschaftsvakuum, das er sicher so nicht sehen wollte.
Trotz dieser Mängel ist Hannes Heynes Buch lesenswert und anregend, auch wenn es nicht durchgehend als wissenschaftliche Arbeitsgrundlage zu empfehlen ist. Es dient sicher vielen Musikpraktikern, Therapeuten und Musikerziehern als Einführung und Anleitung, nicht zuletzt, weil es in einer sehr verständlichen Sprache geschrieben ist und auch Laien zu überzeugen vermag.